Pheline Roggan, Schauspielerin,
und Laura Lo Zito, Co-Regisseurin
von „Wir können auch anders”

GRUSSWORT

„Man müsste jetzt irgendwie weitermachen“

... sagt Anke Engelke am Ende der ersten Folge unserer Doku-Serie
„Wir können auch anders.” Das sehen wir genauso!

Wir sind mit der Unterstützung einiger prominenter Gäste durch Deutschland und auch ins benachbarte Ausland gereist und haben nachgesehen, wo die Transformation schon stattfindet. Begegnen durften wir dabei Menschen, Projekten, Kommunen und Unternehmen, die uns gezeigt haben: Wir alle haben Reichweite und Wirkmacht, auch wenn wir uns dessen manchmal gar nicht bewusst sind. Und viel öfter, als wir glauben, sind ganz in unserer Nähe die Lösungen, die wir für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft brauchen.

Wir freuen uns, dass unser konstruktiver Ansatz so viel Anklang fand, denn wir wissen, dass beim Erzählen der positiven Geschichten die Latte besonders hoch liegt. Unsere steinzeitlich geprägten Gehirne reagieren auf negative Impulse intuitiv unglaublich viel stärker. Wir können den schönsten Tag unseres Lebens verbringen und werden am Abend vorm Einschlafen doch nur an das Loch in unserer Socke denken, dass uns gequält hat.

Umso wichtiger ist es jetzt, unser Engagement und vor allen Dingen unsere gute Laune nicht zu verlieren, denn die Zeiten bleiben hart und herausfordernd! Die Ausgangssituation hat sich zugespitzt – zwar ist in der Zwischenzeit das Interesse an einem nachhaltigen Lebenswandel zweifellos gestiegen, aber auch die Diskussion um die Mittel und Maßnahmen verschärft sich immer wieder und spaltet unsere Welt in zahlreiche Lager.

Auch im Angesicht der vergangenen Wochen und Monate möchten wir unseren positiven Blick nicht verlieren. Eine sehr große Mehrheit in Europa hat demokratische Parteien der Mitte gewählt, die sich zu den Klimazielen und zum Green Deal bekennen. Nach wie vor sagen mehr als zwei Drittel der Wählenden, dass der Klimawandel ein wichtiges Thema für ihre Wahlentscheidung war, und 75 Prozent der Befragten gaben an, dass die EU im Bereich Klimaschutz für sie wichtig ist.

Pheline hat neben ihrer Arbeit als Schauspielerin und Autorin unserer Serie mit weiteren Filmschaffenden die Initiative Changemakers ins Leben gerufen, um herauszufinden, wie man die Filmbranche umweltfreundlicher gestalten kann. Das Ergebnis ist inspirierend und zeigt auf, wie wir Positives bewegen können, wenn wir ins Handeln kommen und uns zusammenschließen: Seit diesem Jahr gelten verbindliche ökologische Standards bundesweit für alle öffentlich geförderten Film- und Fernsehproduktionen.

Wir als Geschichtenerzählerinnen haben eine große Verantwortung. Wir können von Lösungen erzählen und eine Zukunft kreieren, in der wir, unsere Kinder, Enkelkinder und alle Lebewesen gut und gesund miteinander leben können. Während wir also darauf warten, dass die Politik die Rahmenbedingungen so festlegt, dass das Gute sich auch durchsetzen kann, möchten wir weiterhin alle einladen und unterstützen, die Zukunft als einen Raum voller Möglichkeiten zu sehen.

 

Pheline Roggan, Schauspielerin,
und Laura Lo Zito, Co-Regisseurin
von „Wir können auch anders”